Reparatur des Tages

Nicht jeder tag wird eine interessante Reparatur gemacht, aber hier wollen wir ab und zu mal einer im Rampenlicht setzen. Es gibt so möglich ein Eindruck vom Vielfalt unserer Arbeit, die Raffinesse die unsere Mitarbeiter haben beim reparieren, aber auch die immer wiederkehrende  Schwachstellen die wir bei viele Elektrogeräten feststellen müssen..


 


 

Subwoofer brummt

Dieser Boom Boom Box wurde vor viele Jahre schon mal von uns repariert. Damals hat es ein anderes Problem gegeben. Jetzt wurde er gemäss der Kunde ein Brummen von sich geben. Beim erste Test hörten wir aber nichts, kein Brummen und kein Ton. Es wurde nicht klar wo das Problem sein könnte. Es gab viele andere Reparaturen die warteten und so blieb der Subwoofer in geöffnete Zustand auf meinem Tisch stehen. Wenige Tagen später wurde ein 2. Versuch gestartet und beim einschalten hat er spontan angefangen laut zu kleppern. Damit war alles klar, die Steuerung vom Relais welcher der Verstärker ein/aus schaltet hat ein Problem. Direkt neben den Relais ein Kondensor mit ein kleiner braune Fleck. Wenn ein Audiosignal am Eingang steht wird der Kondensor geladen und das Relais wird eingeschaltet. Dieser Kondensor ist doch kaputt! Ganz sicher. Die Platine mit der kranke Kondensor war jedoch so verbaut, dass der Kondensor kaum zu ersetzen war. Kurz zusammengefasst, es hat doch geklappt. Der alte Kondensor wurde entfernt und eine neue mit lange Drahten eingebaut und mit Klebeband zitterungsfest verklebt an einem andere grössere Kondensor in direkter Nähe: in einer subwoofer muss alles richtig fest geschnallt sein.

Kondensatoren sind oft die Ursache von Fehlern. Sie haben eine beschränkte Lebensdauer. Je länger der erwartete Lebensdauer um so teurer sind sie. Billiger heisst kurzlebig. Ausserdem gehen sie schnell kaputt wenn sie immer an eine für sie relativ hohe Spannung angeschlossen werden. Nur, bei 100 Volt wird eine grössere Kondensor gebraucht als bei 10 Volt. Geräten werden immer kleiner, also wird der Kondensor so klein wie möglich gewählt, damit aber oft bis zu seiner Grenze eingesetzt. Also, eher eine kleine, billigere Version als eine grössere, etwas teurere Kondensor wird von den Herstellern eingebaut.


 

Bruchstelle in Platine

Ein Diktaphon mit separates Netzteil wurde vom Kunde als tot beschrieben. Display zeigte nichts an. Das Netzteil wurde überpüft und war ok. Unsere neue Mitarbeiter Sajjad aus Afghanistan hat das Gerät mal geöffnet, aber was dann? Mit etwas Hilfe von einem Multimeter und dem Chef wurde ein winzig kleiner Bruchstelle in der Platine gefunden, dort wo der Netzstecker auf die Platine montiert ist. Etwas zu schnell und unvorsichtig anschliessen vom Netzstecker verursacht schnell schräge Kräfte auf der interne Lötstelle und dann bricht dort die Platine. Für Sajjad ein richtige herausforderung das mal zu löten. Aber Chapeau, das Gerät hat danach wunderbar funktioniert.  

 

 

Die Getriebeabdeckung mit defekte Halterung vom Kohlebürste

Eine Abdeckplatte für das Getriebe aus ein anderes Gerät ersetzt die defekte Platte: geputzt und montiert.

Das reparierte Gerät (links) mit was so übrig blieb vom andere Gerät. Von 2 wurde 1.

Aus 2 wird 1.

Dieser Reparatur war schwer, frustrierend, aber dann am Schluss doch ein Erfolg, und Lehrsam. Eine Knetmaschine Variotronic 550 wurde gebracht mit als Problem: Motor hat Aussetzer. Der Motor ist nicht ganz rund gelaufen und der Schalter hatte ein Wackelkontakt. Nur wenige Schrauben wurden gelöst und der ganze Motor, mit Deckel und vieles mehr lag in einem Schlag auf dem Boden, und Tisch. Das war nicht so geplant, aber zumindest war der vermeintlich defekte Schalter jetzt zu begutachten.

Der Drehschalter war etwas komplexer als erwarte mit ein grosser Drehknopf, ein plastik Hebel und ein Schieber mit Kupferteilen weit entfernt auf einer Platine. Dort lag dann das Antwort auf unser Problem. Die Federn vom Schalter auf der Platine waren etwas schwach geworden. Der Kontakt war nicht immer gewährleistet. Leicht zu beheben denke ich, aber bevor alles dann doch wieder richtig zusammengelegt ist, braucht es unerwartet viel Zeit und Nerven. 

Beim Testlauf kommt dann ein zweites Mangel ans Tagelicht. Eine grössere Abdeckplatte vom Getriebe funktioniert gleichzeitig als Halterung für eine der beide Kohlebürste und diese Halterung war verbogen, teilweise geschmolzen und nicht ausreichend stabil. Das war nicht reparierbar. Ende der Geschichte.

Doch es gab schnell wieder Hoffnung, denn wie das öfters passiert, war da in meinem Blickfeld ein gleiches Gerät zu sehen, angeschrieben mit: << Defekt, nicht reparierbar>>. Es handelte sich dabei um das Modell Variotronic 500 mit, wie sich herausstellte, ein Plastik Lager für das  Getriebe statt wie im Model 550 mit einem Kugellager. Um eine lange Geschichte jetzt was zu kürzen: die Platte wurde ausgetauscht, das Lager ebenfalls und die Kohlebürste wurde neu justiert, Getriebe und Hebeli wurden wieder in Position gebracht. Und dann nochmals testen. Aha, Motor lauft schön, die Geschwindigkeiten 1 bis 4 funktionieren ohne Aussetzer. Super. O ist tatsächlich Null. Die Position P vom Schalter? Oh wee, ein neues Problem. Der P funktioniert nicht, sollte P doch so lange der Knopf gehalten wird die maximal Geschwindigkeit geben (P von Pulse). Alles was passiert, aber kein maximal Geschwindigkeit, dafür bewegt sich der Antieb mal ein wenig dann wieder gar nicht. Unser Motto, nicht aufgeben. Also, alles wieder auseinander, Schalter, Getriebe und was es alles sonst da noch im innere dieser Maschiene gab. Das Resultat vom 2.te und 3.te Attacke war immer gleich enttäuschend. P war nicht mehr zu benutzen. "Sollen wir der Kunde fragen ob er das Gerät trotzdem haben will?" Die Lösung, oder Erlös, kam nach einem kurzes Suchen in der Betriebsanleitung im Internet dann doch noch: " <<P>> steht für Parkschaltung. Drehschalter fest halten bis Antrieb stehen bleibt. Bewegt sich der Antrieb nicht, ist die Schwenkposition bereits erreicht." Da stand also nichts über Pulse. oder maximal Geschwindigkeit. Was haben wir gelernt: Betriebsanleitung lesen! P ist nicht gleich P. Zusammengefasst war der reparatur dann doch ein Erfolg, auch wenn es fast schief gegangen wäre.

 

 

 

Reparatur Nr.19010333

Achtung, da kommt ein Schwimmbadroboter durch die Tür. Nicht selbständig, sondern als traurig lahme Ente getragen von seinen Chef, der Mensch. So ein Roboter putzt normalerweise die Wände und Boden eines Schwimmbades, wo der Mensch sich im Wasser bei heissem Wetter abkühlt und der Sommer geniesst. Dieser Roboter aber putzte nicht. Er war tot, mause tot. Eine lange, blaue Schnur verbindet der Roboter wie durch einer Nabelschnur mit seiner Speisung, das Netzteil.

Als erste Diagnose wurde ein komischer knacks im Nabelschnur festgestellt. Das wird wohl einfach zu reparieren sein. Ein Kabelbruch. Jedoch dieser Knicks war unschuldig. Auch das grosse weisse Netzteil war nicht der Grund für das Fehlverhalten des Roboters, denn alle Lampen leuchteten wie es sein sollte und erste Messungen mit einem Multimeter zeigten keine Fehler. Dann müsste der Roboter selber das Problem beherbergen. Nachdem eine Unmenge an Schrauben entfernt wurde, zeigten sich eine schwarze Hohlraum mit zwei Motoren, viele Drähte und dahinten eine düstere Platine. Hier liegt das Geheimnis. Die Motoren wurden getestet, die Drähte kontrolliert. Alles war aber  OK, also blieb nur die Platine in Verdacht. Mit viele neue moderne Chips, Klammern und andere Teilen sah das Teil OK aus. Aber wer weiss: ausbauen und genau inspizieren ist der einzige Weg. Die Anschlüsse werden markiert, fotografiert und dann wird fleissig gerupft. Die Platine liegt in der Hand und… Eureka, an einer Ecke ist ein schwarzer Fleck zu erkennen. Das war mal ein… Ja was denn? Nicht wieder zu erkennen und das einzige was noch zu sehen war viel herunter…. Verbrennt und Weg!

Dann kommt Tante Google: wir suchen Ersatzteile – Platine – Schwimmbadroboter… Marke und Type. Es gibt wenig Hoffnung. Aber Firma A im Laufental hat doch mal solche Roboter verkauft. Wir rufen an: Nein, die Platine haben wir nicht. Nur zusammen mit den beiden Motoren und Gehäuse. Ausserdem geht das nur über einen lokalen Händler…. Ich habe nicht mal nach den Preis gefragt. Wir brauchen nur die Platine. Dann der Hersteller gesucht im Internet. E-Mail nach Amerika, nach Deutschland und am Schluss kommt doch wieder Firma A in der Schweiz auf dem Bildschrirm, genau wie die Frau vom Firma A mir schon vorher gesagt hat. Und wieviel kostet das Teil? Bis zu CHF 600,-!

 

Jetzt steigen wir im Auto und fahren zu einer Pool-Firma. Problem erklärt, aber die Lösung ist bei Firma A. Als ich dort, statt über das Telefon oder durch den Eingangstür  das gelände über den Lieferanten Eingang betreten komme ich in eine grosse Halle wo mein „Hallo!“  fast unhörbar scheint. Aber doch nicht. Bald wird telefoniert und ich reise mit dem Lift in höhere Regionen. Dort steht ein Palette mit Rahmen, gefüllt mit tote Roboter. Unser Roboter ist nicht dabei. Wir gehen wieder herunter und dort finden wir im Mitte von eine Menge an Elektroschrott zwei ausgediente Eingeweihte, ähnlich zu die unser Robot.

Im ReMarkt wird alles nebeneinander gelegt. Die Platinen sind alle etwas unterschiedlich, aber mit etwas Geschick wird von drei Platinen einer gemacht, eingebaut und angeschlossen. Noch bevor der Bauch zugenäht wird, kommt der Nabelschnur an der Steckdose. Das Netzteil wird gestartet, die Lampen leuchten und der Roboter fängt an zu surren…. Er lauft!